HISTORIE
Die freiwilligen Stadtfeuerwehr Eisenstadt kann auf eine 145-jährige Geschichte zurückblicken Bereits am 12. April 1874 fand die die erste Hauptversammlung der Stadtfeuerwehr, die gleichzeitig als offizielle Gründungssitzung unserer Wehr angesehen werden kann, statt.
Bereits in ihren Anfangstagen konnte die Freiwillige Stadtfeuerwehr Eisenstadt einen beachtlichen Mannschaftsstand von über 80 Mitgliedern vorweisen, wenngleich es vorerst keinen zentralen Stützpunkt gab und die Löschausrüstung mit nur zwei einfachen Spritzen dagegen fast schon als karg anzusehen war, jedoch dem damaligen Standard entsprach. Der Bau eines ersten Feuerwehrhauses wurde schließlich 1906 beschlossen und u.a. mit Unterstützung der Gemeinde und des Fürsten Esterhazy nach den Plänen von Gustav Kritsch in der Rusterstraße realisiert.
Nach Ende des ersten Weltkriegs, der auch das Feuerwehrwesen erstmals in eine tiefe Krise stürzte und den damit verbundenen Wiederaufbauarbeiten wurde dem ständigen Fortschritt Rechnung getragen und mit der Anschaffung eines ersten Rüstwagens 1931 ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Eisenstadt gesetzt, um für die fortan immer technischer werdenden Einsätze wie Auto- und Motorradunfälle gewappnet zu sein.
Gründungsurkunde und Statuten
Schwere Zeiten
Nur vier Jahre später, 1935, gelang es dem damaligen Stadtfeuerwehrkommandanten LR Dipl. Ing. Strobl, mit seinem Entwurf zu einem modernen burgenländischem Feuerwehrgesetz, das schließlich am 3. Juli 1935 in Kraft trat und die Orts- und Stadtfeuerwehren des Landes zu Einrichtungen öffentlichen Rechts mit Rechtspersönlichkeit erklärte, womit die bis dahin heftig umstrittene Einordnung der Feuerwehren endgültig determinierte wurde, den Weg für eine zukunftsorientierte und zeitgemäße Gesetzgebung zu bereiten, dem im Laufe der Zeit auch sämtliche andere Bundesländer folgen sollten.
Im Zuge des NS-Regimes und des zweiten Weltkrieges litten die Feuerwehren nicht nur unter enormer Unterbesetzung (wodurch vor allem Studenten, Lehrlinge, aber auch erstmals Frauen zur Brandbekämpfung herangezogen wurden) und akutem Ausrüstungsmangel, durch Luft- und Bombenangriffe kam es auch vermehrt zu größeren Bränden und Katastrophen, die ihren tragischen Höhepunkt aus Eisenstädter Sicht am 10. Mai 1944 erreichten, als bei einem verheerenden Bombardement mehr als 20 Häuser vollständig zerstört und 40 Menschen ihr Leben lassen mussten.
Nach Kriegsende stand man einmal mehr vor den Trümmern jahrlanger Arbeit – so fielen nicht nur unzählige Mitglieder den Kämpfen zum Opfer, sondern blieb der Freiwilligen Feuerwehr Eisenstadt auch auf substanzieller Ebene nur eine einzige Handdruckspritze als Ausrüstung – es kostete enorme Mühen und Zeit, bis die nötigsten Geräte und Fahrzeuge angeschafft werden konnten, um eine effektive Einsatzbereitschaft wieder zu gewährleisten.
Erste Dienst- und Einsatzbekleidung
Mannschaft von 1974
Die späteren Jahre waren hauptsächlich vom wirtschaftlichen Aufschwung des Landes und dem Wachstum der Stadt Eisenstadt geprägt, so wurden im Jahr 1971, im Zuge der Gemeindenzusammenlegung Eisenstadts, Kleinhöflein und St. Georgen auch die jeweiligen Feuerwehren letztgenannter Ortschaften in den fortan existierenden Feuerwehrbezirk Eisenstadt eingegliedert.
Am 2. 2. 1980 kam es zu einem großflächigen Brand in der Eisenstädter Martinskaserne, der sich im Nachhinein jedoch als wegweisend für unsere Feuerwehr zeigen sollte:
Trotz mehrerer Innenangriffsversuche konnte der Brand erst nach Zuziehung der Drehleiter der Feuerwehr Wiener Neustadt unter Kontrolle gebracht werden und so schließlich knapp eine Tragödie verhindert werden. In weiser Voraussicht auf mögliche weitere Einsätze dieser Art wurde danach deshalb rasch beschlossen, eine erste neuartige Drehleiter (DL 30) anzuschaffen, die erst 2005 durch die bis heute im Einsatz stehende Teleskopmastbühne ersetzt wurde und die Einsatzflexibilität der Freiwilligen Feuerwehr Eisenstadt bedeutend erweiterte. Im Laufe der Jahre wurden selbstverständlich diverse Fahrzeuge regelmäßig ersetzt, neu angeschafft und auch die gesamte Ausrüstungstechnik stets den sich ändernden Gegebenheiten angepasst.
Da die Räumlichkeiten des in die Jahre gekommene Feuerwehrhauses in der Rusterstraße mit fortschreitender Zeit nicht mehr genügend Platz für alle Fahrzeuge, Gerätschaften und die stetig wachsende Mannschaft boten, wurde im Gemeinderat 1991 der Bau eines neuen, modernen Feuerwehrhauses beschlossen, das schließlich am 17. 9. 1995 offiziell eingeweiht und eröffnet wurde und uns bis heute als Zentrale dient.